Freiwillige Feuerwehr Lasfelde hat ein lebhaftes Jahr hinter sich
Lasfelde. „Die freiwilligen Feuerwehren sind zusammen mit vielen anderen ehrenamtlich tätigen Organisationen und Verbänden eine tragende Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts in unserem demokratischen Rechtsstaat“, Worte, die während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lasfelde zu vernehmen waren. Sie gehörten zu dem Bericht von Ortsbrandmeister Jörg Fedder, der nicht mit seiner Freude hinterm Berg gehalten hatte, so viele Kameradinnen und Kameraden sowie Gäste begrüßen zu können.
Der einzige Wehrmutstropen war, dass nicht der heimische Musikzug, sondern der Musikzug Taubenborn für die musikalischen Umrahmung dieses Treffens sorgte. Aber der Ortsbrandmeister war nicht der einzige, der die Hoffnung auf einen Weiterbestand nicht aufgegeben hatte.
Er erinnerte daran, dass der Musikzug schon seit einiger Zeit den Spielbetrieb nur noch mit Unterstützung befreundeter Musikzüge aufrecht erhalten konnte. Trotz vieler Bemühungen sei leider der negative Trend nicht aufgehalten worden. Der Vorstand des Musikzuges habe sich daher dazu entschlossen den Spielbetrieb vorerst einzustellen.
„Aber vielleicht gibt es noch eine Chance für einen Neuanfang. Ich kann und will mir eine Feuerwehr ohne Musikzug noch nicht vorstellen und verspreche die Unterstützung des Kommandos bei euren Bemühungen für einen Neustart“.
Erfreulicher sehe es bei den Mitgliederzahlen der Einsatzabteilung aus. Sie seien nämlich seit Jahren stabil geblieben. „Durch die starke Jugendfeuerwehr, die im letzten Jahr sogar noch dazu gewinnen konnte, müssen wir uns um die Leistungsfähigkeit unserer Ortsfeuerwehr in den nächsten Jahren sicherlich keine Sorgen machen“.
Dahingegen sei der Rückgang bei den fördernden Mitgliedern ein Trend, dem man entgegenwirken sollte. Für alle Haus- und Wohnungseigentümer sollte es eine Verpflichtung sein, das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren zu unterstützen.
Auf den Mitgliederbestand zu sprechend kommend legte Jörg Fedder die Zahlen vor. So sind 78 aktive Kameradinnen und Kameraden zu verzeichnen, die Jugendwehr darf stolz auf 31 Mädchen und Jungen sein. Der Musikzug hat zwar 19 Mitglieder, doch der kleinste Teil davon ist aktiv. In der Altersabteilung sind 25 Mitglieder zu zählen und an fördernden Mitgliedern 442. Das sind 13 weniger, als in 2021.
Im Berichtsjahr seien übrigens acht Brandeinsätze zu verzeichnen, ebenso viele Hilfeleistungen, vier Brandsicherheitswachen, eine Alarmübung und leider 20 Fehlalarme. Man habe schon Gespräche mit den Verantwortlichen in den Betrieben geführt und werde es wieder machen, um die Zahl eben der Fehlalarme zu verkleinern.
Bei 20 Dienstabenden wurde ein praktischer Übungsdienst angeboten, bei acht Zusammenkünften standen theoretische Ausbildungsinhalte auf den Stundenplan.
Nach dem Abklingen der Corona Pandemie werde wieder etwas mehr Normalität auch bei der Feuerwehr einziehen, so sei seine Hoffnung gewesen. In jedem Fall habe man während der Corona Kriese gezeigt, dass man mit ihr frei nach dem Motto des griechischen Philosophen Aristoteles: „Wir können den Wind nicht ändern aber die Segel richtig setzen“ umzugehen wisse.
„Lasst uns weiter kameradschaftlich zusammenhalten gegen jede Form von Extremismus, und Gewalt für einen respektvollen Umgang miteinander, ohne Ausgrenzung, Hass und Hetze ob auf der Straße oder im Netz.“ Mit diesem Wunsch beendete der Ortsbrandmeister seinen Bericht, um das Mikrophon an die Grußwortübermittler weiter zu reichen.
Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Kohlstedt hielt in seinem nicht mit Lob für die Jugendarbeit hinterm Berg, die letztendlich einen großen Mitgliederzuwachs zur Folge gehabt habe. Die Nachwuchsfeuerwehr schaffe letztendlich für junge Leute ein abwechslungsreiches Angebot, sie trage zur erfolgreichen Jugendarbeit in Lasfelde bei, und sie sorge für qualifizierten Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr. „Sie ist ein großer Gewinn für unsere Ortschaft“.
Sprach Jugendfeuerwehrwartin Miriam Glatzer-Wedekind und deren Betreuerteam ein aufrichtiges Dankeschön aus: „Macht weiter so“ Dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Lasfelde dankte Kohlstedt für die Unterstützung bei den verschiedenen Veranstaltungen.
Bürgermeister Jens Augat betonte, dass das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr sehr anspruchsvoll sei. Die Anforderungen seien hoch und komplex. Damit die Arbeit im bewährten Rahmen geleistet werden könnten, bräuchten Sie die Unterstützung seitens der Politik und der Verwaltung. Geeignete Räumlichkeiten, angemessene Einsatzfahrzeuge persönliche Schutzausrüstung und Fortbildungen sind die wesentlichen Punkte. Und genau darum werde sich nachhaltig gekümmert.
Christian Wille, Leiter des Brandabschnitt 3 versicherte, dass er im Prinzip all dem, was bislang gesagt wurde, zustimmen könne. Er legte aber auch Zahlen vor. So habe es im Abschnitt 3 keine Senkung der Mitgliederzahlen gegeben. Aber auch die Fehlalarme seien nicht gesunken, denn es seien leider 258 gezählt worden. „Ich weiß nicht woran das liegt, Kommunen bitten zwar zur Kasse, aber das scheint nicht zu beeindrucken,“. Was dahingegen noch steigen sollte, seien die Alarmübungen, die aufgrund Corona auf Sparflamme gelaufen wären.
Pastor Horst Reinecke, Leiter der Notfallseelsorge und Sprengelbeauftragter für die Notfallseelsorge des Sprengels Hildesheim-Göttingen, übermittelte die herzlichsten Grüße der 17 NofallseelsorgerInnen, die im zurückliegenden Jahr 74 Einsätze zu bestreiten gehabt hätten. „Wir haben nicht nur Notfallseelsorge, sondern auch FFW-Seelsorge.“
Musikzugführer Nico Hausmann ließ durchblicken, dass 2022 ein schwieriges Jahr gewesen sei, dass mit Corona begonnen hätte. Als dann die Übungsabende wieder losgegangen seien, sei die Luft so ziemlich raus gewesen. Dem einen fehlte die Lust zum Musizieren, dem anderen das nötige Benzingeld. Trotzdem habe man sich noch zu 21 Dienstabenden und einem Auftritt zusammen gefunden. Im Frühjahr soll aber neu durchgestartet werden. „Wir werden bei null anfangen, also sollte jeder, der Lust hat, vorbeischauen. Den Termin werden wir rechtzeitig bekannt geben“.
Stadtbrandmeister Lars Kreiter ließ es sich nach dem Aufzählen vieler Fakten nicht nehmen, allen Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren Danke zu sagen, die trotz aller Einschränkungen und Hindernissen weiterhin zur Feuerwehr stehen und sich unermüdlich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. pb
Fotos: Petra Bordfeld
EHRUNGEN
Nds. Landesfeuerwehrvb. für 50jährige Mitgliedschaft: Detlef Post
Nds. Ehrenzeichen 50jährige Dienste: Ulrich Fedder
, Friedrich Metje und Günter Fedder
Nds. Ehrenzeichen 40jährigen Dienst: Hans-Jürgen Kohlstedt
BEFÖRDERUNGEN
Feuerwehrfrau: Sophia Leditschke
Feuerwehrmann: Gian-Lucca Pülm
Hauptfeuerwehrfrau: Lena Bliedung
Hauptfeuerwehrmann: Dustin Armbrecht, Paul Riehn und Marvin Probst