Der Allrad betriebene Fünfzehntonner, der von 290 Pferdestärken „gezogen“ wird, sollte nicht einfach so in der Garage der Freiwilligen Feuerwehr Lasfelde den Platz der 1989 und 1993 übergebenen TSF und TLF 8 W einnehmen. Er sollte ganz offiziell übergeben werden. Eigens dafür wurde der Parkplatz der „Bahnhofsgaststätte“ in Lasfelde zu einem Festplatz umfunktioniert und neben dem neuen LF 10 Allrad füllte sich dieser auch mit vielen Bürgern, die sich die Fahrzeugübergabe nicht entgehen lassen wollten.
Ortsbrandmeister Jörg Fedder hielt in
seinem Grußwort nicht mit der Freude darüber hinterm Berg, dass dieser
kleine Festakt auf so großes Interesse gestoßen war.
Osterodes
Bürgermeister, Jens Augat, verwies anschließend darauf, dass diese
Fahrzeugübergabe nicht nur für ihn etwas ganz Besonderes sei, auch für
die Stadt sei dies nicht alltäglich. Denn da stünden jetzt 288.000 €.
Der Förderverein der Lasfelder Wehr hatte übrigens 1.500 € beigesteuert,
wofür er ein großes Dankeschön aussprach. Der Förderverein beschaffte
außerdem noch einige Gerätschaften für Waldbrandbekämpfung und
Hilfeleistung.
Augat verwies darauf, dass dieses Fahrzeug das Einsatz- und Fahrzeugkonzept der Stadt vervollständige und dazu beitrage, dass zunehmende Einsatzaufkommen fortschrittlich abarbeiten zu können. Immerhin lägen zwischen den beiden „ausgemusterten“ Fahrzeugen und dem Neuen 30 Jahre technischer Fortschritt. Mit der offiziellen Übergabe des 2.000 Liter Löschwasser fassenden LF 10 Allrad verbände er aber auch die Hoffnung, dass es zu wenigen Einsätzen ausrücken müsse. Wenn es doch der Fall sei, dann wünschte er allen Kameradinnen und Kameraden, dass sie alle Aufgaben unfallfrei und erfolgreich erledigen können und gesund nach Hause kommen.
Dann überreichte er den Schlüssel an Stadtbrandmeister Christian Wille. Der erinnerte daran, dass man sich in Lasfelde mit der Fahrzeugübergabe am Ende einer Runderneuerung befände. Dass in dem Fall aus zwei eins gemacht wurde, sei bestimmt kein Nachteil. „Der taktische Wert eines Fahrzeuges mit Gruppenbesatzung ist immer besser, als der von kleineren Fahrzeugen“.
Er mahnte aber auch die Stadt an, dass diese verpflichtet sei, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen und diese bedarfsgerecht auszurüsten. Dies sei nicht bloß eine gesetzliche Vorgabe, sondern auch zwingend notwendig, damit den Wehren den Bürgern helfen können. „Nur gemeinsam können wir unseren Auftrag erfüllen“. Abschließend dankte er aber Bürgermeister Augat, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung für die Anschaffung und Bereitstellung des LF 10 Allrad und überreichte den Schlüssel an Gerätewart Kai Propst.
Kamerad Michael Stolz Socha übereichte, im Namen der Wehr aus dem im Saarland gelegenen Wallerfangen, zu der bereits seit 45 Jahren eine Partnerschaft besteht, ein wichtiges „Puzzelteil“ für das neue Fahrzeug.
Kreisbrandmeister Volker Keilholz gratulierte zu dem neuen Fahrzeug. Es sei letztendlich ein wichtiges Zeichen. Schließlich leisteten alle aktiven Kameradinnen und Kameraden an 365 Tagen einen 24-Stunden-Dienst zum Wohl der Bürger. Auch er dankte sowohl Rat, als auch Verwaltung dafür, dass sie mit der Bereitstellung der Finanzen das Ganze ins Rollen gebracht hatten. „So können wir genauestens mit der neuesten Technik die Sicherheit stärken“.
Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Lasfelde untermalte diese Feierstunde mit schönster Musik, welche die Stimmung noch mehr aufhellte. Hätte das Fahrzeug nicht dort gestanden und wäre nicht von interessierten Gästen „belagert“ worden, hätte sich der Hof wohl in eine Tanzfläche verwandelt.
Das LF 10 Allrad:
Das LF 10 wird bei allen Einsätzen innerhalb des Ortsgebiets als Unterstützung der ersten Gruppe oder nach Weisung des Einsatzleiters aus rücken. Das Fahrzeug ist mit sämtlichen Materialen für die Brandbekämpfung und für Hilfeleistungen ausgestattet. Es ist sechs mit sechs Atemschutzgeräten und einer Wärmebildkamera ausgerüstet. Des Weiteren sind auf ihm die Beladungssätze ,,Tragkraftspritze“ und ,,Waldbrand“ verlastet. Zu der Sonderausrüstung ,,Waldbrand“ zählen unter anderem zwei Löschrucksäcke und mehrere Forstharken. Zusätzlich zu dieser Ausrüstung führt das Fahrzeug einen Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von 3000 Liter mit sich.
Breicht: Petra Bordfeld
Bilder: Andre‘ Tuschek